Beim Aluminium-Strangpressen ist die Wahl der richtigen Legierung von höchster Wichtigkeit, da jede Aluminiumlegierung eine einzigartige Mischung von Eigenschaften aufweist. Eine Legierung in Verbindung mit den korrekten thermischen Behandlungen eignet sich daher für bestimmte Anwendungen.
Der kommerzielle Einsatz von reinem Aluminium ist begrenzt. Die meisten Aluminiumextrusionen werden aus Aluminium, das mit anderen Metallen legiert wurde, hergestellt. Die an häufigsten verwendeten Elemente sind Magnesium (Mg), Silicium (Si), Mangan (Mn), Zink (Zn) und Kupfer (Cu). Sie bilden zwischen 0,2 und 7,0 Prozent der Aluminiumlegierungen.
Aluminium-Strangpressen findet am häufigsten mit Legierungen der 1000er, 6000er und 7000er Reihe statt. Legierungen der 1000er Reihe sind nicht vergütbar und von geringer Festigkeit. Sie werden am häufigsten in Anwendungen eingesetzt, die einen hohen Grad an elektrischer und thermischer Leitfähigkeit erfordern.
Sowohl die 6000er als auch die 7000er Reihe sind vergütbar. Es handelt sich dabei um die beim Strangpressen am häufigsten verwendeten Legierungen, die in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt werden können.
Die beliebteste Legierung ist 6060 dank ihrer mittleren Festigkeit und leichten Strangpressbarkeit auch bei komplizierten Querschnitten. Typische Anwendungen für die 6060er Legierung sind dank der guten Formbarkeit Lampen, Möbel, Fenster und Türen.
Die 6082er Legierung bietet jedoch eine hohe Festigkeit und eignet sich für Extrusionsausführungen, die nicht zu kompliziert sind. Dank ihrer hohen Festigkeit eignet sich die Legierung für hohe Belastungen wie Stiegen und Gerüste und die Anwendung in der Schiffbau- und Offshore-Industrie, ebenso wie den Einsatz im Transportbereich für Autobahn-Leitplanken und Verkehrsschilder.